Seit einigen Jahren boomt das Indoortraining im Winter. Mit der Einführung der „smart trainer“ ist das einst monotone Wintertraining in der digitalen Welt angekommen und begeistert alle, vom Profi bis zum Hobbyradfahrer. Warum das Indoortraining so beliebt ist, wieso man auch auf der Rolle nicht auf einen Powermeter verzichten sollte und welche Systeme es eigentlich gibt, erklären wir euch in diesem Beitrag.
Warum eigentlich Indoor Training?
Die offensichtlichsten Gründe für das Training auf der Rolle sind natürlich die äußeren Bedingungen. Egal ob es draußen schneit, stockdunkel ist oder Herbst und Winter das Training an der frischen Luft unmöglich machen, auf einem Rollentrainer ist das egal. Bequem im Keller, in der Garage, im Arbeitszimmer oder in der eigens dafür eingerichteten „Pain Cave“, beim Indoortraining spielen die äußeren Bedingungen kaum eine Rolle. Lediglich die Raumtemperatur muss durch ein geöffnetes Fenster und meist auch einen Ventilator geregelt werden.
Aber für ein Training mit einem Rollentrainer im Winter sprechen noch mehr Gründe. Am bedeutendsten ist hier die Effizienz des Trainings. Auf der Rolle verschenkt man keinen einzigen Tritt. Moderne und smarte Rollentrainer (dazu später mehr) erlauben dir deine gesteckten Ziele mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu erreichen. Während das Training auf der Straße vom Profil, vom Wetter und manchmal vom Verkehr abhängig ist, kannst du auf der Rolle sekundengenaue Intervalle genau in deinem anvisierten Trainingsbereich fahren. Für alle diejenigen, die sich gezielt verbessern wollen, ist das Rollentraining im Winter und teilweise auch in der Radsportsaison also ein Muss.
Was macht einen Rollentrainer „smart“?
Klassische Rollentrainer gibt es schon seit vielen Jahren. Mit eingespanntem Hinterrad haben viele Profis, Amateure und Hobbyfahrer Stunden vor einer kahlen Wand oder dem Fernseher verbracht, um ihre Kilometer auf der Rolle abzuspulen. Den Widerstand regelten sie dabei entweder durch eine Fernbedienung oder die Gangschaltung. Seit einigen Jahre erobern allerdings die „smart trainer“ den Markt, sie erlauben nicht nur eine wattgenaue Steuerung des Widerstands, sondern ermöglichen auch, dass Apps und Programme die Kontrolle übernehmen und so die Fahrt auf der Straße simulieren. Mit Diensten wie Zwift kann man sogar digitale Ausfahrten und Rennen mit anderen Radfahrern unternehmen und in der digitalen Welt Wattopia oder an real existierenden Orten wie Innsbruck oder New York virtuell unterwegs sein.
Welche Arten von Rollentrainern gibt es?
Wheel Mount, Wheel-On oder auch Feste Rolle
Bei dieser Art von Rollentrainer wird das Fahrrad mit dem Hinterrad fest in den Rollentrainer eingespannt und rollt auf einer gebremsten Lauffläche. Der Vorteil dieser Art von Rolle ist, dass nicht viel am Rad umgebaut werden muss. Das Rad ist mit wenigen Handgriffen in der Rolle platziert und los geht es. Allerdings empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Rollen-Reifens, da normale Reifen für die Straße sich zu schnell abnutzen und auch durchrutschen können. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Feste Rollen gegenüber den Modellen mit Direktantrieb günstiger sind.
Direct drive, wheel-off oder auch Direktantrieb
Im Gegensatz zur Freien Rolle wird beim Direktantrieb das Hinterrad ausgebaut und der Hinterbau wird direkt auf die Antriebsachse und die Kassette des Rollentrainers gesetzt. Man ersetzt also das Hinterrad und den Schnellspanner durch den Rollentrainer. Der Direktantrieb verspricht ein besseres Fahrgefühl, er ist leiser und kann auch größere Widerstände erzeugen und damit steilere Anstiege simulieren als Feste Rollen.
Die Freie Rolle
Die Freie Rolle ist eine Besonderheit. Hier wird das Fahrrad nicht eingespannt, sondern direkt auf drei freilaufenden Rollen platziert. Der Widerstand ist bei einer freien Rolle nicht immer regulierbar, allerdings erfordert es etwas Übung und Geschicklichkeit bei einer freien Rolle auf- und abzusteigen. Mit einer freien Rolle kann man sehr viel Radbeherrschung lernen, für ein gezieltes Training empfehlen sich allerdings der Direktantrieb und die Feste Rolle, da die wenigen „smarten“ Modelle nicht an die Leistungsfähigkeit der anderen Rollentrainer heran reichen.
Marke | Modell | Antriebsart | Features | Preis |
---|---|---|---|---|
Wahoo | Kickr | Direktantrieb | Max. Anstieg: 20% Max. Watt: 2000 | 1199,99 € |
Wahoo | Kickr Core | Direktantrieb | Max. Anstieg: 16% Max. Watt: 1800 | 799,99€ |
Wahoo | Kickr Snap | Feste Rolle | Max. Anstieg: 12% Max. Watt: 1500 | 549,99 € |
Tacx | NEO 2 | Direktantrieb | Max. Anstieg: 25% Max. Watt: 2200 | 1299,00€ |
Tacx | Flux 2 | Direktantrieb | Max. Anstieg: 16% Max. Watt: 2000 | 799,00 € |
Tacx | Genius | Feste Rolle | Max. Anstieg: 20% Max. Watt: 2000 | 799,99€ |
Elite | Drivo II | Direktantrieb | Max. Anstieg: 24% Max. Watt: 2300 | 1390,00 € |
Elite | Direto | Direktantrieb | Max. Anstieg: 14% Max. Watt: 18400 | 899,00 € |
CycleOps | Hammer | Direktantrieb | Max. Anstieg: 20% Max. Watt: 2000 | 1299,00 € |
Bkool | Smart Pro 2 | Feste Rolle | Max. Anstieg: 20% Max. Watt: 2000 | 574,00 € |
Indoortraining mit einem Powermeter, warum eigentlich?
Das Indoortraining mit einem Smart Trainer ist so effizient, weil man auf das Watt und die Sekunde genau trainieren und einem Trainingsplan folgen kann. Um das Potential des Trainings voll nutzen zu können, müssen die Daten natürlich auch auf die Straße übertragbar sein. Wenn im Frühjahr das Wetter wieder besser wird, dann können Trainingseinheiten nach draußen verlegt werden. Dazu ist es natürlich sinnvoll auch dort auf das Watt genau das Training steuern zu können. Hinzu kommt, dass sich die meisten Indoor-Trainingsprogramme auch mit einem Powermeter ansteuern lassen, so dass die getretenen Watt immer von einem System kommen und dein Radcomputer indoor und beim Einsatz auf der Straße immer vergleichbare Werte anzeigt. Wenn du noch auf der Suche nach einem Powermeter für dein Training bist, dann kannst du das passende Modell für dein Rad in unserem Onlineshop finden oder dich von unserem Support-Team beraten lassen.
Wie geht es weiter?
Egal ob Direktantrieb oder Feste Rolle, die smarten Rollentrainer und die digitalen Trainingsprogramme haben das Wintertraining revolutioniert und dafür gesorgt, dass viele Radsportler im Winter eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden haben. Der Trend geht sogar noch weiter, denn es finden digitale Rennen statt, Profiteams suchen Nachwuchsfahrer bei Zwift, Triathleten verbringen einen Großteil ihrer Trainingszeit auf der Rolle und man munkelt schon von den ersten digitalen Weltmeisterschaften.
Wir wollen euch den Einstieg in das Training mit der Rolle in den nächsten Wochen erleichtern und euch Hinweise und Tipps für euer Setup und das Training auf der Rolle geben.
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