Powermeter für Fahrräder: Basiswissen – Teil 1

Ein Überblick zu Powermeter-Typen, den Kurbelspider-Powermeter und die Vorteile der gemeinsam-beidseitigen Leistungsmessung

Als power2max in 2010 mit seinem ersten Powermeter, dem power2max Classic, gestartet ist, gab es vier weitere Powermeter-Hersteller am Markt. Heute, 8 Jahre später hat sich die Situation verändert. Es gibt ca. 20 Hersteller mit den unterschiedlichsten Powermeter -Typen.

Der folgende Artikel soll dir:

  1. einen Überblick zu den existierenden Powermeter-Typen geben und zeigen, wo sie am Rad verbaut werden.
  2. die Vorteile eines spiderbasierten Powermeters zeigen.
  3. die Methode der gemeinsam-beidseitigen Leistungsmessung und ihre Vorteile vorstellen

Bevor wir mit den verschiedenen Powermeter-Typen starten, definieren wir den Begriff des Powermeters.

„Ein Powermeter für Fährräder ist ein elektronisches Messinstrument, welches am Fahrrad montiert wird. Es ermittelt die Leistung, welche du benötigst, um dich auf dem Fahrrad fortzubewegen.“

Wo ein Powermeter am Rad montiert wird, hängt vom Typ ab. Die Mehrheit wird derzeit im Bereich des Antriebs montiert.
Die verschiedenen Powermeter-Typen sind:

  • Pedal-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich im / am linken oder an beiden Pedalen.)
  • Kurbel-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich in / am linken oder in beiden Kurbelarmen.)
  • Naben-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich in der Hinterradnabe.)
  • Achs-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich in der Kurbelachse.)
  • Achs-Kurbel-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich im / am linken oder in beiden Kurbelarmen und in der Kurbelachse.)
  • Kettenblatt-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich am großen Kettenblatt.)
  • Kurbelspider-Powermeter (Die Messeinheit ersetz den herkömmlichen Kurbelspider und befindet sich zwischen dem Kurbelarm und den Kettenblättern.)
  • Aero-Powermeter (Die Messeinheit befindet sich am Lenker und misst den Luftwiderstand.)

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Die power2max Gründer haben sich 2008 entschieden, dem Konzept der Kurbelspider-Powermeter zu folgen. Die Position der Powermeters zwischen dem Kurbelarm und den Kettenblättern hat die Vorteile, dass

  1. der Powermeter durch die Pedale, die Kurbel und die Kettenblätter geschützt wird. Bei einem Unfall oder falls das Rad umfällt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Gerät beschädigt wird. Beim Umfallen des Rades zum Beispiel, wird das rechte Pedal meist zuerst den Boden berühren und den Aufprall abfangen.
  2. Ein Kurbelspider-Powermeter hat bei entsprechender Pflege eine sehr hohe Lebenserwartung und kann über Jahre ein verlässlicher Trainingspartner sein, da der Powermeter ohne rotierende Bauteile und somit nahezu verschleißfrei konzipiert ist.
  3. Einmal am Rad montiert und mit dem Radcomputer gepaired, müssen power2max Powermetern nicht mehr kalibriert werden.
  4. Kurbelspider-Powermeter messen „gemeinsam-beidseitig“. Sie erfassen die Leistung beider Beine und bieten somit nicht nur präzise, sondern vor allem verlässliche und konsistente Leistungsdaten.

Natürlich hat jedes System seine Vorteile und auf der anderen Seite auch seine Herausforderungen. Wenn du nach den Herausforderungen eines Kurbelspider-Powermeters fragst, ist hier zu nennen, dass zur Nutzung eine sogenannte modulare Kurbel benötigt wird. Modular heißt, dass Kurbelarm und Kurbelspider zwei einzelne Teile sein müssen. Fährst du zum Beispiel eine Shimano Kurbel an deinem Rad, kannst du diese nicht mit einem Kurbelspider-Powermeter kombinieren, da Kurbelarm und Kurbelspider bei Shimano nicht trennbar sind.

In diesem Fall bräuchtest du den Powermeter mit neuen Kurbelarmen, wie zum Beispiel einen NGeco Powermeter mir Rotor 2D24 Kurbel.

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Wer einmal das Konzept des Kurbelspider-Powermeters verstanden hat, findet meist schnell den richtigen Powermeter für sein Rad und wenn es ein Gerät von power2max ist, steht das p2m Support Team immer mit Rat und Tat bei der Modellauswahl zur Verfügung.

Gemeinsam-beidseitige Leistungsmessung

Ein Kurbelspider-Powermeter wird auf der Antriebs-/ Kettenblattseite des Rads montiert. Für „Normalos“ bzw. Menschen ohne fortgeschrittene Physikkenntnisse ist somit meist nicht offensichtlich, warum ein Kurbelspider-Powermeter mit einem Sensor auf der rechten Seite des Rades trotzdem die Leistung beider Beine erfassen kann.

Kurz überlegt und näher betrachtet, ist das Ganze gar nicht kompliziert, sondern logisch.
Normalerweise nutzen wir unser linkes und unser rechtes Bein, um mit rotierender Beinbewegung die Kette anzutreiben und uns mit dem Rad fortzubewegen. Die Tretbewegung, die wir mit dem linken und rechten Bein vollziehen, besteht aus zwei Phasen, nämlich der Druck- und Zugphase. Bewegt sich das rechte Bein nach hinten (Zugphase), treibt in diesem Moment das linke Bein in der Druckphase das System an und sorgt dafür, dass wir uns weiter vorwärtsbewegen. Diese einwirkenden Kräfte werden über die Pedale, die Kurbelarme, Achse, Kette und Kettenblätter von beiden Seiten zur Messeinheit übertragen. So lange wir mit beiden Beinen treten, erfasst ein Kurbelspider-Powermeter mit einer Messeinheit die einwirkende Kraft beider Beine.

Warum gemeinsam-beidseitige Leistungsmessung?

Wir bevorzugen diese Messmethode, im Vergleich zur einseitigen Messung, weil nahezu jeder Mensch unterschiedlich starke Beine hat.
Bei einseitig messenden Systemen führt ein stärkeres oder ein schwächeres Bein zu kalkulatorischen Fehlern der Messergebnisse, da die Gesamtleistung aus der Leistung des einen Beins errechnet (verdoppelt) wird. Einseitig messende Powermeter bieten heute die Möglichkeit eine Disbalance der Beinkraft im Gerät anzugeben und in die Berechnung der Leistung einfließen zu lassen. Um verlässliche und konsistente Leistungswerte zu erhalten, müsste die Disbalance der Beinkraft jeden Tag exakt gleich ausgeprägt sein und dürfte niemals von der Körperstatik beeinflusst werden. Erfahrungsgemäß ändert sich die Körperstatik der meisten Menschen, insbesondere in Abhängigkeit vom Stresslevel, jedoch täglich. Für das power2max Team kommt daher eine einseitige Messung nicht infrage.

NGeco Rotor 3D24 Power meter

Beidseitig-getrennte Leistungsmessung

Wäre allerdings dann nicht ein beidseitig getrennt messender Powermeter mit Messeinheiten auf der linken und rechten Seite des Rads der Königsweg?

Beidseitig-getrennt messende Powermeter bieten uns unglaublich viele Daten zum runden Tritt, zur Effizienz und Balance. Wenn wir allerdings zum wichtigsten Wert, nämlich der „Leistung“, die immer für beide Beine angegeben wird, kommen, bevorzugen wir wiederum die gemeinsam-beidseitige Messung mit einer Messeinheit.

Warum?

Beidseitig-getrennt messende Powermeter benötigen zwei Messeinheiten und meist eine weitere Einheit, welche die Daten zusammenführt. Das mögliche Fehlerpotential in der Berechnung der Gesamtleistung ist daher viel höher, als wenn mit einer Messeinheit gearbeitet wird.
Außerdem verfolgen die power2max Gründer vom ersten Tag an die Vision, Powermeter zu fairen Preisen anzubieten. Bis heute sind sie davon überzeugt, dass diese Vision, kombiniert mit dem Qualitätsanspruch präzise und verlässliche Powermeter zu produzieren, ausschließlich für die gemeinsam-beidseitige Leistungsmessung mit einem Kurbelspider-Powermeter realisiert werden kann. Das Motto: „Weniger ist mehr.“.

Wenn du darüber nachdenkst, deinen ersten Powermeter oder auch einen weiteren Powermeter zu kaufen, möchten wir dir nun noch eine Empfehlung für Qualitätskriterien eines Powermeters geben:

  • Beidseitige Leistungsmessung: Der Powermeter sollte in jedem Fall die Leistung beider Beine erfassen können.
  • Präzision und Verlässlichkeit: Die Qualität der Leistungsdaten und die Präzision sollte bei jeder Nutzung gleich sein und nicht von äußeren Faktoren, wie zum Beispiel deiner Körperstatik beeinflusst werden.
  • Einfache Handhabung: Der Powermeter sollte bei Bewegung von alleine aufwachen, sich automatisch mit dem Radcomputer verbinden und keine weiteren Einstellungen benötigen.
  • Preis: Der Preis für präzise und verlässliche Powermeter, startet derzeit, im September 2018, bei 490,00 €. Überlege, ob viel günstigere Angebote dich glücklich machen können oder ob teuer und hochpreisig dir den gewünschten Mehrwert bringt.

 

In Kürze folgt: Powermeter Basics – Teil 2: Was kann ich mit einem Powermeter am Rad machen und warum ist das Training mit einem solchen Gerät sinnvoll?