Während die Rennradsaison im vollen Gange ist, geht es auch bei den Mountainbiker auf den Saisonhöhepunkt zu. Daniel Geismayr vom Team Centurion Vaude steckt mitten in den Vorbereitungen für die MTB Marathon WM am 15. September im italienischen Auronzo. Wir hatten die Möglichkeit mit Daniel über die bisherige Saison und seine aktuellen Vorbereitungen im Höhentrainingslager zu sprechen. Dabei haben wir auch erfahren, warum ein Powermeter für ihn gerade in der Höhe unverzichtbar ist.
p2m: Hallo Daniel, wie ist dein bisheriges Saisonfazit und wie laufen die Vorbereitungen für die WM?
Daniel: Ich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf, nachdem wir ein starkes Cape Epic gefahren sind, konnte ich im Juni meinen Titel als Österreichischer Staatsmeister beim MTB Marathon verteidigen, außerdem konnte ich noch ein paar andere Marathons gewinnen. Jetzt geht mein Fokus aber ganz klar auf die WM und deswegen bin ich auch gerade im Höhentrainingslager in Samnaun.
p2m: Höhentrainingslager hört sich nach harter Arbeit an. Wie genau bereitest du dich hier vor?
Daniel: Ich setze auf das Prinzip „sleep high – train low“. Also ich schlafe auf ungefähr 1800m Höhe und trainiere meistens im Tal auf ca. 1000m oder tiefer. Einige Trainingseinheiten absolviere ich aber auch in der Höhe. Damit will ich mich auch darauf vorbereiten, dass die WM auf ca. 840m Höhe startet und bis auf 2300m hinauf geht.
p2m: Welche Rolle spielt dein Powermeter bei der Vorbereitung in der Höhe?
Daniel: Ich kenne meinen Körper sehr genau und ich kenne meine Schwellenwerte von den Leistungstests in der Ebene. Hier oben im Höhentrainingslager sieht das aber anders aus. Es gibt weniger Sauerstoff in der Luft und daher gibt es auch einen Leistungsabfall von ca. 5-10%. Bei jedem Training, dass ich in der Höhe absolviere kalkuliere ich das mit ein. Ich schaue also auf meine Wattwerte, um nicht zu überpacen und am Ende keinen Trainingseffekt zu haben oder mich kaputt zu trainieren. Darüber hinaus schaue ich mir mit meinem Trainer regelmäßig die gefahrenen Workouts an. Das hilft mir unter anderem dabei genug Nahrung und insbesondere auch Kohlenhydrate zu mir zu nehmen, damit ich mein Leistungsniveau auch halten kann.
p2m: Neben dem Training für die Leistungsfähigkeit ist die Fahrtechnik ja auch ein essentieller Bestandteil des MTB-fahrens. Trainierst du das gesondert?
Daniel: Nein, eigentlich nicht. Wenn ich Intervall am Berg fahre, dann geht es meistens auch anschließend wieder bergab. Das Gute ist, dass sich Techniktraining und Ausdauertraining beim MTB-Marathon gut kombinieren lassen. Es kommt aber vor, dass ich am Ruhetag mit dem Lift den Berg hochfahre, um dann anschließend mit dem Rad wieder runter zu rollen. Das macht Spaß und außerdem schult es die Technik.
p2m: Wie sieht dein Fahrplan bis zur MTB Marathon WM aus?
Daniel: Vor der WM stehen noch zwei Rennen an, aber ansonsten ist der Fokus ganz klar auf das Training gelegt. Nach meinem dritten Platz im letzten Jahr, will ich dieses Jahr ganz oben stehen!