Von Ausdauer bis Watt – Die Grundbegriffe im Radsporttraining

Begriffe wie FTP, Intervall und Leistung sind für viele Radsportler keine Fremdwörter. Dennoch lohnt sich beim Einstieg in das Radsporttraining ein Blick in das ABC der Trainingslehre. Im ersten Teil unseres kleinen Lexikons klären wir die Grundbegriffe, die jeder Radsportler einmal gehört haben sollte. Sie sind das Basiswissen für ein erfolgreiches Training mit einem Powermeter.

Ausdauer

Ausdauer ist eine konditionelle Grundfähigkeit. Gleichzeitig beschreibt „Ausdauer“ auch einen Trainingsbereich im Radsporttraining zwischen 56-75% der FTP. Damit entspricht der Trainingsbereich der Grundlagenausdauer 1 (GA1) In diesem Trainingsbereich sollte ein Großteil der Ausfahrten absolviert werden.

 

Fahrtspiel

Das Fahrtspiel beschreibt eine Trainingsform mit wechselnden Intensitäten. Dabei geht es nicht um vorher genau definierte Intervalle. Gerade in Gruppenausfahrten lassen sich Fahrtspiele gut im welligen Terrain oder bei Ortsschildsprints integrieren.

 

FTP

Functional Threshold Power – Funktionsleistungsschwelle. FTP beschreibt die Leistung (in Watt), die ein Fahrer maximal über eine Stunde aufrechterhalten kann. Dieser Wert dient als Grundlage um die individuellen Trainingszonen zu bestimmen.

 

 

Herzfrequenz

Auch beim Training mit einem Powermeter ist die Herzfrequenz eine wichtige Vergleichsgröße um Aussagen über den Trainingszustand und die Gesundheit zu treffen. Darüber hinaus gibt die Herzfrequenz bei langen Ausdauer-Einheiten einen guten Überblick über die gesamte Beanspruchung des Körpers.

 

Intervall

Ein Intervall ist ein Trainingsbaustein, der mit einer höheren Intensität als dem Ausdauertempo absolviert wird. Ein Intervalltraining zeichnet sich durch vorher geplante, wechselnde Belastungsintensitäten während einer Ausfahrt aus.

 

Laktat

Abfallprodukt des anaeroben Stoffwechsels. Entsteht bei hohen Belastungen in den Muskeln und verursacht das „Brennen in den Beinen“, bzw. die umgangssprachliche „Übersäuerung“.

 

Leistung

Grundlage des modernen Trainings im Radsport. Wird in Watt auf dem auf dem Radcomputer angezeigt. Leistung ist das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit, die bei einem Powermeter in Form von Drehmoment und Trittfrequenz gemessen werden.

 

Periodisierung

Im zielgerichteten Training, besonders auch im Radsporttraining, stehen einzelne Trainingseinheiten nicht für sich selbst. In einem Trainingsplan werden Trainingseinheiten so geplant, dass sich Belastungsphasen mit hohen Intensitäten mit Entlastungsphasen abwechseln. Über eine Saison gesehen ergeben sich so verschiedene Trainingsperioden, die es ermöglichen Leistungshöhepunkte für bestimmte Rennen oder andere Events zu planen.

 

Trainingsbereiche

Die Einteilung der Leistungsfähigkeit erfolgt vom regenerativem Bereich, also dem ganz langsamen Dahinfahren, bis zum neuromuskulären Bereich, einem Sprint mit der maximalen Wattzahl. In der Trainingswissenschaft werden diese Bereiche zur Gestaltung des Trainings genutzt. Ein gängiges Modell von Hunter Allen und Andrew Cogan teilt das Radsporttraining in sieben Bereiche auf.

Trainingsbereich Prozent der FTP
Aktive Regeneration <55% der FTP
Ausdauer 56-75% der FTP
Tempo 76-90% der FTP
Laktatschwelle 91-105% der FTP
VO2max 106-120% der FTP
Anaerobe Kapazität 121-150% der FTP
Neuromuskuläre Leistung >150% der FTP

 

Trittfrequenz

Wird in Umdrehungen pro Minute gemessen. Die Trittfrequenz ist neben der eingesetzten Kraft ein entscheidender Faktor für die erbrachte Leistung. Mehr dazu kannst du in unserem Beitrag erfahren.

 

Watt

Deine getretene Leistung wird in Watt angegeben. Watt ist eine physikalische Maßeinheit, die die aufgewendete Energie für einen bestimmten Zeitraum angibt.