Mario Schmidt-Wendling ist erfahrener Triathlon Coach mit zahlreichen Erfolgen als aktiver Athlet und Trainer von Profis und Age-Groupern. Als head coach von sisu-training.de erklärt er uns, warum ein Powermeter für ihn das wichtigste Trainingstool ist.
Watt-gesteuertes Triathlontraining auf dem Rad
Der sog. Kona Bike count zeigt, dass sich in den letzten Jahren die Anzahl der Athleten mit Powermeter am Zeitfahrrad rapide gesteigert hat. Doch warum ist das so?
Zum einen gibt es mittlerweile immer mehr Hersteller von Systemen, die keine horrenden Preise mehr für ein solches System aufrufen. (Doch Vorsicht, nicht jedes System bildet auch zuverlässige und realistische Werte ab!) Zum anderen haben immer mehr Athleten verstanden, welch wertvolles Tool ein solcher Wattmesser sein kann. Im Triathlon, und insbesondere auf den Distanzen 70.3 bzw. Ironman, spielt das Energiemanagement eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Gesamtleistung. Wer mit seinen Kräften auf dem Rad optimal haushält und sich dabei auch noch richtig verpflegt, wird i.d.R. mit einem soliden oder schnellen Lauf belohnt. Athleten, die im Vorfeld eines solchen Rennens mit dem Powermeter trainiert haben, durch sog. Functional Threshold Power-Tests (kurz: FTP-Test) ihre Leistung, die sie max. eine Stunde lang realisieren können, bestimmt haben, laufen weniger Gefahr, ihre Rennen nach dem Prinzip swim/overbike/walk zu bestreiten.
Kennt man diese FTP, kann man nicht nur die jeweiligen Trainingsbereiche GA1, GA2 etc. bestimmen, sondern auch für die Rennen einen zu fahrende Wattobergrenze festlegen, die den Athleten so einschränkt, dass er eben auf dem Rad nicht über seine Verhältnisse fährt. Je nach Leistungsniveau, Jahreszeit und Erfahrung des Athleten, kann dieser Wert bei ca. 77-81% der vorher ermittelten FTP liegen.
Kurzum:
Der Powermeter dient als
– Diagnostik-Werkzeug
– Trainingsvorgabe
– „Drehzahlbegrenzer“ im Wettkampf
Zusammen mit einer GPS-gestützten Uhr rangiert der Powermeter für mich als Coach auf Rang 1 der nützlichsten Tools im Arsenal eines Triathleten.
Mario Schmidt-Wendling